Über Qi

über Qi im Qi Gong Dresden Regina Herrmann

In unserer einheimischen Sprache gibt es nicht wirklich eine Übersetzung für „Qi“ (gesprochen: Tschi). Das was in östlichen Ländern (Qi in China, Ki in Japan, Prana in Indien) für die Menschen dort selbstverständlich ist, kommt so nach und nach auch hier im Westen an.

Für mich ist die treffendste Beschreibung, dass das Vorhandensein von Qi ein Lebewesen ausmacht. Tritt der Tod ein, stirbt oder verlässt auch das Qi den Körper. So kommt es dem Begriff „Lebenskraft“ oder „Lebensenergie“ schon recht nahe.

Doch lebt das Qi nicht nur in uns Menschen, Tieren und Pflanzen. Qi durchdrängt das ganze Universum. Wir atmen Qi sozusagen. Wir essen Qi, welches wir aus einer QI-reichen Nahrung aufnehmen. Jede Interaktion mit der Außenwelt ist durch Qi beseelt. Geht es uns nicht gut, spüren wir das und suchen nach Erklärungen.

„Qi ist für alle unseren vitalen Funktionen verantwortlich. Es ist eine dynamische, nach außen gerichtete Kraft. Qi zu haben heißt auch, leistungsfähig zu sein. Entschlusskraft zu besitzen oder willensstark zu sein.“*

Um das zu gewährleisten, sorgen wir u. a. mit Qi Gong für einen freien Fluss der Energie, so dass diese alles in und um uns durchtränken und beleben kann. Die Qi-Ebene in unseren Körper ist die erste, die sich bemerkbar macht, wenn etwas nicht so „rund“ läuft. Und genau dort setzen wir an.

Grabe den Brunnen ehe du durstig bist

Vor tausenden von Jahren hatten die Menschen keine Möglichkeiten, Krankheiten mit der heutigen medizinischen Technik zu analysieren. Sie waren völlig von ihren Sinnen abhängig. Das heißt, es wurde von damaligen Gelehrten und Heiler genau beobachtet, wann welches Symptom auftrat und welche meist von der Natur gegebenen Maßnahmen zur Herstellung des Gleichgewichtes (Yin und Yang) geholfen haben. Diese Beobachtungen wurden ständig ergänzt und weiter überliefert.

In der heutigen Zeit sind das Beobachten mit unseren Sinnen und die Körperwahrnehmung leider zum Teil verkümmert, da nicht unbedingt erforderlich. Schnell ist der Weg in die Apotheke, die für jedes Wehwehchen etwas parat hat. Nebenwirkungen werden zum Teil nicht erkannt bzw. in Kauf genommen.

Der chinesische Heiler wurde in erster Linie nicht dafür bezahlt Krankheiten zu heilen, sondern die Menschen bei Gesundheit zu erhalten. Gelang dies nicht, wurde Jener als unfähig angesehen und musste abtreten.

Der “einfache” Arzt behandelt das Symptom,

der “bessere” Arzt die Krankheit,

der “überragende” aber verhindert die Krankheit und bewahrt die Gesundheit.

chinesisches Sprichwort

All die präventiven Maßnahmen, die auch heute ihre Gültigkeit nicht im Geringsten verloren haben, nennen die Chinesen „Yang Sheng“, sinngemäß übersetzt: Lebenspflege. Das ist eine Vielzahl von Empfehlungen und Ritualen für ein Leben im körperlichen und seligen Gleichgewicht, die von uns wiederentdeckt und angewandt werden wollen. Bei bestimmten konstitutionellen und körperlichen Beschwerden kann die Akupunktur und Phytotherapie (Kräuterlehre) mit je 10 % die Heilung unterstützen. Ausschlaggebend ist jedoch die Änderung der Lebensweise, die 80 % ausmachen kann**. Das sollten wir für uns nutzen!

*Quelle: „Das Gesetz der Balance“ Dr. med. Fritz Riedel

**. „Heilung der Mitte“ Dr. Georg Weidinger